Freitag, 8. Juni 2012

FC Siewillnicht

Sehr geehrte Frau Klöckner,

ich bin ebenso, wie Sie, schockiert von der sexistischen Gesinnung mancher Fußballfans, die sich hier im Beispiel wieder deutlich zeigt. Ich weiß gar nicht, wie ich mich als Mann dafür entschuldigen kann. Gerade jetzt, wo Frauen beginnen, Selbstbewußtsein zu entwickeln und sich mühsam hochpäppeln, darf es solche Entgleisungen nicht geben. Richtige Männer wissen, das wir gerade in dieser delikaten Phase alles aufwenden müssen, um Frauen zu unterstützen, ihr angeborenes schwaches Ego zu kräftigen. Die "Schwanz ab"-Rufe der Feministinnen sind nur ein flehender Hilferuf gewesen. Auch nur annähernd ähnliches - auch wenn es erstmal scherzhaft klingt - ist bei Männern im Keim zu ersticken. Sie leisten hier großartige und wichtige Arbeit.

Wenn Sie künfig schon bei der Genehmigung der Namen der Fußballklubs im Gremium sitzen, so mag das zunächst lächerlich wirken. Manche denken vielleicht an eine Art Spaßbremse. Gleichstellungsbeauftragte ausgerechnet auf diese Art und Weise in der Praxis zu erfahren, mag auch nicht gerade förderlich sein, um an Ansehen zu gewinnen. Aber, hey... wen scherts? Der "kleine Mann" kann sich sowieso nicht wehren und darum braucht auf Ansehen und Außenwirkung dieses Jobs keine Rücksicht genommen zu werden. Darüber kann man getrost lachen.
Diese Praxis, den Gleichstellungsbeauftragten als Blockwart einzusetzen, um gleich im Vorfeld die Gesinnung zu überprüfen, muss auch nicht negativ gewertet werden. Nicht alles von damals war auch schlecht. Denken wir nur an die Autobahnen. Der Staat hat das Recht und die Pflicht schon in kleinste Nischen der Bürger hineinzudringen. Die Gleichstellungsbeauftragten sind hier das richtige Mittel dazu. Schon im Standesamt, bei der Hochzeit, muß die Gleichstellungsbeauftragte die Gesinnung des Ehemannes überprüfen, bei der Wahl der Vornamen, bei der Auswahl der Lehrer, in allen sozialen und pädagogischen Bereichen - erstmal - müssen Gleichstellungsbeauftragte mitwirken. Der Vergleich mit dem Blockwart ist eklig (und trifft auch gar nicht voll zu, den so weitgehend....), aber Faschismus ist nicht unbedingt schlecht für Frauen. Wie wir gerade erst in Griechenland gesehen haben, sind Faschisten jederzeit gerne bereit, einer tüchtigen Frau ein Glas Wasser zu reichen.

Der eigentliche Skandal in diesem Vorfall und bei diesen Fußballturnieren wurde jedoch übersehen: wie konnte es passieren, dass ein riesiger Plastikpenis zur Schau gestellt wurde - OHNE KONDOM !!! Wir leben im Zeitalter von Aids und sexueller Belästigung. In Schweden ist es bekanntlich Vergewaltigung, wenn man bei einer ansonsten willigen Frau kein Kondom überzieht, wenn sie das wünscht - oder irgendwie so...
Hier einen Penis ohne Kondom auszustellen, was mag das für Folgen haben, bei unseren Kindern. Der Penis muss verhüllt und verschleiert sein. Burka für den Penis, Freiheit für die Frau - das ist die Zukunft. Der Frau darf mit blanken Busen durch die Strassen rennen, der Mann der hinschaut ist ein Vergewaltiger. Diese Gesinnung zu verbreiten ist das hohe Ziel unserer Gleichstellungsbeauftragten. Mögen auch in Zukunft diese Fußballturniere dem Gesamtziel dienen.

PS: War der Penis wenigstens beschnitten?

Ihr auchndepp.blogspot.com

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